Eine Reise zu Akzeptanz und neuem Glück

Vor etwa vier Jahren stand ich an einem Wendepunkt meines Lebens, ohne es zu wissen. Die Diagnose: Polyzystisches Ovarialsyndrom (PCOS). Diese Erkenntnis kam erst nach Jahren des Rätselratens über die Ursachen meiner konstanten Bauchschmerzen, des ausbleibenden Menstruationszyklus und der negativen Reaktionen auf die falsche Antibabypille. Mein damaliger Gynäkologe machte klar, dass eine Familienplanung eine Herausforderung sein würde. Zu der Zeit war Kinderkriegen für mich kein Thema, also schenkte ich dem nicht viel Beachtung.

 

Doch die Lösungen, die mir angeboten wurden, schienen nie meine tatsächlichen Beschwerden anzugehen. Stattdessen wurde ich mit Medikamenten abgespeist und durchlief unzählige, teilweise invasive Untersuchungen, ohne wirkliche Hilfe für meine Schmerzen zu erhalten. Die Jahre zogen vorbei, mit Krankenhausaufenthalten und dem ständigen Gefühl, nicht ernst genommen zu werden. Ein Arztwechsel Anfang 2023 sollte jedoch alles ändern.

 

Meine neue Gynäkologin war schockiert über meinen langen Leidensweg. Nach sieben Jahren kontinuierlicher Pilleneinnahme ohne Menstruationszyklus setzten wir die Pille ab. Die folgenden drei Monate brachten eine spürbare Besserung meiner Symptome, obwohl mein Zyklus ausblieb. Weitere Untersuchungen folgten, doch kurz vor unserem Norwegenurlaub im August 2023 bekam ich erneut die Bestätigung, dass das PCOS weiterhin eine Herausforderung darstellt.

 

Leon begleitete mich zu diesem Termin, um sicherzugehen, dass wir alle Informationen richtig verstanden. Die Aussicht, ohne Hormontherapie oder Pille vielleicht keine Kinder haben zu können, ließ uns tiefgründig über unsere Zukunft nachdenken. Die Diagnose bestätigte, was ich insgeheim bereits wusste: Eine „traditionelle“ Familie zu gründen, würde für uns nicht einfach sein. Doch auf der Heimfahrt kristallisierte sich ein Gedanke heraus: Glücklich sein ist nicht an Kinder gebunden. Es gibt viele Wege, eine Familie zu sein, und wir entschieden, dass wir unser Leben voll auskosten wollen, mit Reisen, vielleicht einem Hauskauf und allem, was dazu gehört.

 

Unser Urlaub in Norwegen diente dazu, den Kopf freizubekommen und unsere Pläne für die Zukunft zu schmieden. Leon machte mir dort einen Heiratsantrag. Dies war für mich ein Zeichen tiefer Verbundenheit und Sicherheit. Und dann, als hätte das Universum ein Zeichen setzen wollen, bekam ich völlig unerwartet und ohne Medikamente meinen Menstruationszyklus zurück. Dieser Moment war für mich ein kleines Wunder und ein Beweis dafür, dass unser Körper manchmal seine eigenen Wege geht.

 

Diese Reise – sowohl die physische nach Norwegen als auch meine persönliche durch das PCOS-Labyrinth – hat mich gelehrt, das Leben in all seinen Facetten zu akzeptieren und zu schätzen. Es hat mir gezeigt, dass Glück in vielen Formen kommt und dass Liebe und Unterstützung die größten Geschenke sind, die wir haben und geben können.

 

Xoxo Laura

 

 

Fortsetzung folgt...